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Folge 1 vom 26.01.2001
Folge 2 vom 09.02.2001
Folge 3 vom 21.02.2001
Folge 4 vom 03.03.2001
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Die Entführung der Explora S. | Exclusiver Vorabdruck des neuen Romans von P. L. Agiatus auf AdvoGraf

Homeless' letzter Fall

Von P. L. Agiatus  •  Folge 3   [online seit 21.02.2001]


"Finsteres Mittelalter, diese Drohungen", sagte Shylog Homeless, während er heftig an seiner Pfeife zog. "Müßte dringend aus dem Verkehr gezogen werden, dieser A. B. Greifer. Herr von Advorkate, ich muß Sie aber leider darauf hinweisen", fuhr Homeless fort, "daß ich mich schon seit mehr als fünf Jahren nicht mehr mit Kriminalfällen befasse. Ich sehe also nicht, wie ich Ihnen bzw. dem Grafen helfen kann. Die Polizei in Deutschland hat einen ausgezeichneten Ruf, dazu gibt es Interpol, Computer, Rasterfahndung usw. Wenn Sie es wünschen, so sucht Watton Ihnen sicher auch den einen oder anderen guten Privatdetektiv aus unserer Kartei heraus. Ich habe meinem Verleger zugesagt, daß er Ende des Jahres meine Memoiren erhält. Daher habe ich leider keine Zeit für neue Abenteuer." Advorkarte sackte sichtbar zusammen. So hatte er sich das Gespräch gewiß nicht vorgestellt. Dann straffte er sich. "Überlegen Sie es sich, Mr. Homeless", sagte er, "wir könnten neben den üblichen Spesen auch noch dafür sorgen, daß Ihr Buch schnellstens übersetzt wird und kurzfristig auch in den deutschsprachigen Ländern erscheint." Dann setzte er noch hinzu: "Wir finanzieren übrigens auch den Verlag Dröhnmann&Klampfe. Eine sehr gute Adresse, nicht nur in Deutschland. Ich halte zudem den deutschen Markt für äußerst aufnahmebereit, was Ihre geschätzten Erinnerungen angeht." Homeless blickte erst zu Doc Watton, dann dem Bankier ins Gesicht. "Ich werde Kontakt mit meinem Verlag aufnehmen", sagte er dann, "aber versprechen kann ich nichts."

Nachdem von Advorkate gegangen war, rief Homeless sofort im Verlag an. Nach kurzer Zeit war man sich einig. Der Verlag wollte den Entführungsfall exklusiv vermarkten und als Promotion für den verschobenen Start des Verkaufs der Erinnerungen groß aufziehen. Bedingung: bis zum Herbst mußten die ersten Kapitel der Erinnerungen in jedem Fall geliefert werden, über die Suche nach Explora durfte zudem kein Wort an die Presse gelangen. Reisekosten und Spesen der Suche wollte der Verlag vorstrecken. Doc Watton sollte sich ab und an melden, so daß Bilder der jeweiligen Orte von eigens verpflichteten Fotografen möglich wären. "Jetzt sahnen wir ganz groß ab, Watton", strahlte Homeless hinterher. Doc Watton, der zu Recht vermutete, daß er die Hauptlast der Ermittlungen tragen würde, hatte sich zunächst heftig gesträubt, unter anderem mit Hinweis auf sein Alter. Zum Schluß erlag er, wie meistens, dem Charme von Homeless, den Gewinnausssichten und besonders der Ankündigung, er würde Gelegenheit erhalten, in diversen Talkshows mitzuwirken, und ließ sich am Ende fast freiwillig reaktivieren. Doc Watton rief Advorkate an und teilte ihm mit, daß man den Auftrag annahm. Im Gegenzug sicherte der Bankier die gleichtägige Überweisung des ersten Spesenvorschusses zu, womit man, ohne mit der Wimper zu zucken, diese ein zweites Mal einstrich. Über Skrupel dieser Art war Watton seit langem erhaben.

Wattton und Homeless trafen ihre Vorbereitungen. Als erstes wollten sie mit Graf von Groithenraff sprechen, dann die Wohnung von Explora inspizieren. Aus Sicherheitsgründen, und um die neuerliche Tätigkeit der Detektive zu tarnen, wollten Homeless und Doc Watton auf getrennten Wegen nach München reisen. Doc Watton wollte zunächst über Stockholm und Kopenhagen fliegen, während Homeless getarnt auf dem Seeweg nach Frankreich fahren sollte, um dann über die Schweiz ebenfalls nach München zu reisen. Als Homeless mit angepapptem schwarz-grauen Schnauzbart, altem Tuchmantel und Krückstock aus dem Haus trat, griff gegenüber, im Hausflur neben dem Laden des Kolonialwarenhändlers Vinegar, eine zwielichtige Gestalt zum Mobiltelefon.



Lob, Kritik, Anregungen: Ihr Feedback an eMail  P. L. Agiatus.


Illustrationen: Uli Hesse

 

 
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